Wenn wir bei Deppe Backsteine aus den lokalen Ton- und Lehmvorräten brennen, entsteht dabei immer ein kräftiger, für die Architektur in unserer Region prägender Rotton. Doch im Kern ist unser Backstein grün. Denn tatsächlich bietet er alles, was man von einem natürlichen und nachhaltigen Baustoff erwartet. Das ist nichts Neues. Greenwashing ist überflüssig.

Vieles was in diesen Monaten in unserem Umfeld zum Thema Nachhaltigkeit als Neuheit kommuniziert wird, scheint uns als Ziegelhersteller mit dem KnowHow von fünf Ziegler-Generationen als selbstverständlich. Wir haben daher nur wenig „Neues“ (machen wir nämlich schon ewig so) zu erzählen, berichten an dieser Stelle aber sehr gerne über Altbekanntes und -bewährtes sowie Fortschritte.  Glücklicherweise ändert sich nichts an der Grundaussage: Backstein ist ein nachhaltiger Baustoff.

 

War immer schon so: Nachhaltigkeit = Langlebigkeit

Das Brennen unserer Deppe Klinker ist energieintensiv. Die Backsteine werden immerhin bei mehr als 1000 Grad im Ofen gebrannt. Das kostet zunächst einmal Energie. Aber wenn man diese Energie einmal investiert, bekommt man dafür ein ökologisches, langlebiges und wartungsfreies Produkt. Gebäude aus Backstein werden für Generationen gebaut. Hier muss nicht nach 30 Jahren abgerissen werden: die nachhaltigste und CO2 freundlichste Art zu bauen.

Das entscheidende Stichwort in diesem Zusammenhang ist der Lebenszyklus. Ein Gebäude aus in zweischaliger Bauweise verbautem Backstein reduziert den Energiebedarf per se schon drastisch. Und während ein Backsteingebäude eine Nutzungsdauer von vielen Jahrzehnten (manchmal sogar Jahrhunderten) hat und dabei kaum Instandhaltungsbedarf besteht, werden Gebäude in Leichtbauweise oft schon nach wenigen Jahrzehnten sanierungsbedürftig bzw. werden abgerissen und neu errichtet. Backsteinhäuser sind dagegen wertstabil, erzielen gute Preise beim Verkauf, lassen sich an sich ändernde Anforderungen gut anpassen und flexibel um- und ausbauen. Und wird ein Backsteinhaus doch irgendwann abgerissen, und bis dahin können viele Jahrzehnte vergehen, werden über 90 Prozent des Baustoffs zu einer sekundären Rohstoffquelle.
 

Selbstverständlich fortschrittlich

Wir arbeiten seit vielen Jahren konstant und erfolgreich daran, unsere produktionsbedingten C02 Emissionen weiter zu reduzieren. Wir erzeugen über eine Mikrogasturbine und eine Photovoltaikanlage einen großen Teil unseres Stroms selbst und nutzen dabei natürlich die Abwärme des Ofens und der Mikrogasturbine im Fertigungsprozess. Eine Windkraftanlage wird uns hoffentlich ab Ende 2024 dabei unterstützen, den Anteil der im Produktionsprozess verwendeten erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen. Dabei haben wir neue Technologien im Blick, um irgendwann ganz auf den Einsatz von Erdgas verzichten zu können.


Nachhaltigkeitsmerkmal EPD: messbare Information statt Phrasen

Unsere aktuellste Umweltdeklaration / EPD wurde im Frühjahr 2023 vom Institut für Bauen und Umwelt veröffentlicht und ist ein unabhängig verifiziertes und registriertes Dokument, das transparente und vergleichbare Informationen über die Umweltauswirkungen von Vormauerziegeln und Klinker zur Verfügung stellt, die von Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V. produziert werden. Für diese Deklaration wurden von 11 der Mitglieder, selbstverständlich auch von Deppe, Daten aus dem Jahr 2021 zur Verfügung gestellt. EPDs erleichtern Architektinnen und Architekten sowie Bauherren die Planung nachhaltiger Gebäude und verschiedene Bauweisen können bereits in der Planungsphase hinsichtlich ihrer ökologischen Qualität verglichen werden. EPDs liefern messbare Informationen für die Beurteilung der ökologischen Gebäudequalität und sind damit wichtige Eckpfeiler bei der Nachhaltigkeitszertifizierung.

Nicht jede Ziegelei hat Daten für die Erstellung dieser unabhängigen und messbaren Zertifizierung beigetragen.


Kennen wir nicht anders: Backstein hat mehr als ein Leben

Altziegel sind ein gesuchter Baustoff. Werden alte Backsteine möglichst sortenrein rückgebaut, können sie direkt für neue Gebäude oder Sanierungen wiederverwendet werden. Ist das nicht der Fall, können sie im Straßen-, Wege- und Sportplatzbau (die rote Farbe von Tennisplätzen kommt nicht von ungefähr) oder als Pflanzensubstrat genutzt und so dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden. Mehr dazu auch hier.


Hier kam noch nie was weg: Ressourcenschonung

Backstein wird hier bei Deppe ressourcenschonend hergestellt. Bei uns gibt es keinen Abfall im Produktionsprozess, alle Reste, egal ob sie beim Aufbereiten des Materials, beim Pressen, beim Trocknen oder auch nach dem Brennvorgang anfallen, werden dem Produktionszyklus zu 100 Prozent wieder zugeführt. Das war schon immer so. Und dass wir nur produzieren, was benötigt wird scheint uns eigentlich nicht erwähnenswert.


Keine Neuerfindung: Backstein schafft Wohlfühlklima

Backsteine reduzieren in zweischaliger Bauweise den Energieverbrauch von Gebäuden und senken damit langfristig die CO2 Emissionen. Das spart Heizenergie und gesetzliche Richtwerte können spielend eingehalten werden. Vor das Hintermauerwerk wird dabei eine Wetterschicht aus Backstein gesetzt, im Zwischenraum eine Dämmschicht eingesetzt. Wände aus Backstein wirken dabei  klimatisierend, d.h. sie gleichen Temperaturschwankungen aus: bei großer Hitze bleibt es im Inneren eines Backsteinhauses vergleichsweise lange angenehm kühl, bei Frost kühlt ein Backsteinbau nur sehr langsam aus. Dieser Effekt der zeitversetzten Wärmaufnahme und -abgabe wird Phasenverschiebung genannt. In zweischaliger Bauweise errichtet, erfüllen Häuser aus Backstein problemlos den Passivhausstandard. Natürlich lassen sich auch Aktivhäuser aus Backstein bauen. 


Das haben wir immer so gemacht: Backstein ist ein natürlicher Baustoff

Unsere „Zutatenliste“ ist kurz. Backsteine, Verblender oder Ziegel von Deppe, egal wie wir sie nennen, sind frei von chemischen Zusätzen und ein reines Naturprodukt. Sie bestehen aus Ton, Wasser, Feuer und Luft. Deshalb sind sie gut für´s Klima – drinnen wie draußen. Backsteinmauern sind dampfdiffusionsoffen, d.h. sie nehmen Feuchtigkeit nicht nur gut auf, sondern geben sie auch schnell und gleichmäßig wieder ab. Ganz ohne chemische Keule. Mit dem Naturbaustoff Backstein ist gesundheitsbewusstes Bauen einfach. Von Backstein gehen weder in der Produktion, noch bei der Verarbeitung oder später im Wohnraum Schadstoffe aus. Haut- oder Mundkontakt ist ungiftig und löst keine Allergien aus. Zusätzliche Anstriche sind überflüssig.
 

Auch nicht neu: kurze Wege

Unser Rohstoff hat kurze Transportwege. Der Rohstoffabbau findet zu einem Großteil in Tongruben direkt am Deppe Firmengelände statt. 
 


Immer wieder schön: Renaturierung

Aus unseren Abbauflächen wird innerhalb weniger Jahre unberührte Natur! Wir nehmen für den Abbau unseres Tons tatsächlich immer nur kleine Flächen in Anspruch und bauen dort sukzessiv das Rohmaterial ab. Das geschieht auf Flächen, die zuvor intensiv landwirtschaftlich  genutzt wurden. Im Klartext: wir baggern keine Naturschutzgebiete aus. Aber aus ehemals bewirtschafteten Flächen wird nach Ende des Abbaus ein Naturschutzgebiet! Wird der Abbau in einem Teilabschnitt beendet, beginnt bereits die Umwandlung in Naturschutzflächen. Das bedeutet, jede Tonabbaugrube wird nach und nach der Natur zurückgegeben. Dabei arbeiten wir immer mit Umweltbehörden zusammen. Die so entstehenden Biotope bieten vielfältigen neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Wenn Sie einen Spaziergang durch die Nachbarschaft unserer Ziegelei machen, werden Sie ausgedehnte grüne Oasen mit Teichen und Feuchtwiesen, einer Nisthilfe für Störche, Benjeshecken, Streuobst- und Wildblumenwiesen entdecken.
 


Abbruchziegel

Hier bei Deppe gilt übrigens: wir nehmen alte Abbruchziegel von Deppe nach einer Prüfung der Sortenreinheit (möglichst geringer Anteil an anderen Baustoffen wie Beton etc.) zurück und führen sie unserem Produktionsprozess wieder zu. Wenden Sie sich gerne unter Tel. 05942 92100 oder info@deppe-backstein.de an uns, wenn Sie alte Deppe Ziegel abgeben möchten.