Deppe plant Windkraftanlage zur sicheren Energieversorgung am Standort Lemke

Die Deppe Backstein-Keramik GmbH informiert über die geplante Errichtung einer eigenen Windkraftanlage in unmittelbarer Nähe des Werksstandorts in Lemke. Am 15. Dezember 2025 befasst sich der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung mit der hierfür erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplans.

Hintergrund: Schritt in Richtung erneuerbarer Energie

Das Ziegeleiwesen ist energieintensiv. Für den Brennprozess der Steine wird derzeit Erdgas benötigt, da alternative Technologien – insbesondere Wasserstoff – kurz- und mittelfristig nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Gleichzeitig kann das lokale Stromnetz die für den Betrieb notwendige Leistung nicht wirtschaftlich bereitstellen.

Um dennoch langfristig klimafreundlich und wettbewerbsfähig produzieren zu können, setzt Deppe auf eine eigene erneuerbare Energieversorgung. Die geplante Windkraftanlage ist ein zentraler Bestandteil dieses Transformationsprozesses. Ergänzend dazu sollen Photovoltaik-Anlagen deutlich ausgebaut werden. Weitere Optionen wie die Nutzung von Biogas aus landwirtschaftlichen Reststoffen werden geprüft.

Technische Eckdaten und Ziele

Das geplante Windrad soll rund 10 Millionen kWh Grünstrom pro Jahr erzeugen. Die Anlage weist folgende Kenndaten auf:

  • Nabenhöhe: 119 m

  • Flügelspitzenhöhe: 176,5 m

  • Leistung: 4,1 MW

Mit der Kombination aus Windenergie, Photovoltaik und perspektivisch Biogas plant Deppe, bis spätestens 2035 rund 90 % des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Bereits im unteren Temperaturbereich der Tunnelöfen soll künftig verstärkt elektrische Energie eingesetzt werden, um fossile Brennstoffe weiter zu reduzieren.

Standortwahl und Rahmenbedingungen

Als Standort kommt ausschließlich ein Bereich nördlich des Ziegeleigeländes an der Spöllbergstraße gegenüber der Schweinemastanlage infrage. Dort können alle gesetzlichen Vorgaben zu Lärm, Schattenwurf, Artenschutz, Sicherheit und Technik eingehalten werden. Die Anlage wird als neues technisches Element im Landschaftsbild sichtbar sein, der Spöllberg selbst bleibt jedoch in seiner Substanz und Nutzung unverändert.

Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Transformationskonzepts, mit dem Deppe die gesetzlichen Klimaziele und die Anforderungen des europäischen Emissionshandels erfüllen möchte. Ohne eigene erneuerbare Energieerzeugung würden in Zukunft erhebliche zusätzliche Kosten für CO₂-Zertifikate entstehen. Eine lokale, unabhängige Stromversorgung ist daher eine Voraussetzung für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und die Sicherung regionaler Arbeitsplätze.

Transparenz und Beteiligung

Deppe legt Wert auf eine frühzeitige, sachliche Information der Öffentlichkeit. (Hier zur vollständigen Pressemeldung).Anfang des kommenden Jahres wird auf dem Betriebsgelände eine Informationsveranstaltung für Anwohnerinnen und Anwohner stattfinden. Dort können Fragen gestellt und Details zu technischen und organisatorischen Aspekten des Projekts erläutert werden.

Veranstaltungshinweis: Weihnachten in der Ziegelei

Am 17. Dezember lädt Deppe zur zweijährlichen Veranstaltung „Weihnachten in der Ziegelei“ ein. Ab 18:30 Uhr finden Werksführungen statt, anschließend folgen Live-Musik, warme Getränke und Gegrilltes. Sämtliche Einnahmen kommen traditionell dem Blekkerhof in Uelsen zugute.

Bild: Rechts im Bild der Standort des Windrads, in der Mitte eine Schweinemastanlage, links im Hintergrund ist die Ziegelei Deppe zu sehen.