Klicken zum Vergrößern

Projektinformationen

Fertigstellung: 05/2017
Gesamtbausumme: 8,2 Mio. €
Flächen BGF: 2.620 qm 
Bauherr: Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. 
Architektur: behet bondzio lin architekten
Material: 1682tvm, Wasserstrich,DF, terrakotta
Fotos: Thomas Wrede, Andreas Secci


Nominee Fritz-Höger-Preis 2020

Auszeichnung guter Bauten 2017 des BDA Münster: Anerkennung

Award für Marketing + Architektur: 1. Preis in der Kategorie “Headquartes, Firmensitze, Büro- und Geschäftshäuser, Industrie und Gewerbebauten"

Heinze ArchitektenAward 2019 Shortlist

Backsteine sind hart, rau und in jedem Fall unbeweglich, so der allgemeine Tenor. Im nordrhein-westfälischen Münster allerdings zeigt sich mit dem Neubau des Textil- und Bekleidungsverbands Nordwest der Klinker von einer anderen, sehr eweichen und textil anmutenden Seite. Der Anblick der rund 70 Meter breiten Fassade erweckt den Eindruck, als habe man das neue Bürogebäude in ein Tuch gehüllt. Mit Hilfe speziell entwickelter Formsteine und einer computerberechneten Platzierung der Steine ist es den Architekten behet bondzio lin aus Münster gelungen, eine beeindruckende Visitenkarte für den Textilverband und seine Mitglieder zu schaffen.
Die Idee, das Thema Stoff durch die Komposition des Ziegelmauerwerks bereits von außen aufzunehmen, stammt vom Architekten Roland Bondzio und seinem Team. Als Inspiration für die Ziegelfassade diente der Alabasterfaltenwurf der Beethoven-Statue von Max Klinger. Sechs unterschiedliche Formsteine lassen den textil fließenden Charakter entstehen. Durch den unterschiedlichen Hub der Klinker erscheint die Fassade in Bewegung, mit differenzierten Tiefen, die den Himmel unterschiedlich reflektieren und ein Spiel von Licht und Schatten erzeugen.


Interview mit behet bondzio lin Architekten:

Welche Idee verfolgt das Entwurfskonzept? 
Das Textile stellt das Leitthema dar. Sowhl das äußere Erscheinungsbild als auch die Inneneinrichtug sind geprägt von textilen Elementen. Die Fassade als herausragendes Gestaltungselement fungiert dabei als Visitenkarte des Verbandes.


Warum Klinker und kein Beton oder Metall?
Wir waren fasziniert von der Möglichkeit, auf scheinbar paradoxe Weise eine fließend weiche Anmutung mit einem harten und vertraut einfachen Baustoff zu erzeugen. Aus diesem Grund haben wir den ursprünglichen Bauherrenwunsch nach einer textilen Fassade ini eine experimentelle Lösung au sStein uminterpretiert.


Warum haben Sie sich für einen Deppe Klinker entschieden?
Um die Fassade als bewegtes Tuch erscheinen zu lassen, waren wir schon im frühen Entwicklungsstadium auf einen Partner angewiesen, der uns technisch bei der Entwicklung der Sondersteine unterstützt. Diesen haben wir mit Deppe gefunden. gemeinsam haben wir mit der Oberfläche, der Farbe der Ziegel, dem Verlauf und der Fugenfarbe experimentiert.